28 August, 2013

Bis(s) zum Morgengrauen by xterminans

Es passierte auf einer Geburtstagsparty von drei meiner Freundinnen. Ja, sie feierten wirklich alle drei zusammen ihren Geburtstag. Entsprechend voll war auch der Partyraum, in dem wir feierten. Es handelte sich dabei um das Gästehaus eines Hotels, in dessen Keller wir uns befanden. Wie die Hotelgäste später am Abend schlafen konnten, ist mir schleierhaft. Es gab jedenfalls keine Beschwerden. Ich hatte meine Kumpels, mit denen ich hinging ein Geschenk besorgen lassen und selbst zwei Flaschen Bailey’s dabei. Das Motto der Party war „Engel und Teufel“, jeder musste also entweder als Engel oder Teufel bekommen, entsprechend mit Teufelshörnern oder Heiligenschein. Keine große Kunst zu erraten, als was ich ging. Wir waren relativ früh dort und es waren nur sehr wenige Leute anwesend, was etwas ungünstig für mich war, da ich so alle Ankömmlinge einzeln begrüßen musste und nicht bereits in einen voll besetzten Raum herein marschieren konnte (mit den Worten "Daddy’s home.") und alle vor aller Augen begrüßen konnte. Aber die Party war außerhalb und ich hatte keine andere Möglichkeit hinzukommen, als mit einer der Geburtstagskinder. Naja, so musste ich mir meinen Social Proof eben etwas anders besorgen. Dort angekommen setzte ich mir meine Hörner auf und legte los.

"Hey alles klar, du auch hier?"
"Jaaah, das Teufelchen passt zu dir …"
"Dich hätte ich aber nicht als Engelchen eingeschätzt."

Die Liste der Möglichkeiten, Frauen so anzusprechen und gleich von Beginn zu necken ist schier endlos. Zudem war das Verhältnis von Frauen zu Männern auf der Party etwa 90:10. Göttlich! Oder sollte ich besser sagen, teuflisch?

Ich war richtig gut drauf und hatte meinen Spaß, war schnell allen Mädels auf der Party bekannt und sicherte mir mein Social Proof doch noch. Bisher hatte ich noch kein spezielles Ziel ausgemacht, das ich bearbeiten wollte. Als plötzlich die Musikanlage streikte und nur noch ohrenbetäubendes Rauschen aus den Lautsprechern kam, rief ich quer durch den Raum: "Das Lied ist scheisse!", woraufhin natürlich alle in schallendes Gelächter ausbrachen (so gut war der nun auch nicht). Als ich so jedoch meinen Blick durch den Raum streifen lies, fiel mir ein Mädel auf, dass ich noch nicht kennengelernt hatte. Sie bemerkt meinen Blick und lächelt mich an. Dann springt sie auf, kommt auf mich zu und umarmt mich. War ich wirklich schon SO gut? Dann fiel mir ein: Halt! Die kennst du doch von der letzten Party vor zwei, drei Wochen. Ich erinnerte mich sogar noch an den Spitznamen, den ich ihr gegeben hatte.

"Rotkäppchen! Na alles klar?"

Sie war als Teufelchen verkleidet und bei Gott, das passte. Die Frau war ein versautes Stück. Und verdammt selbstbewusst. Ich wusste also, wie ich das angehen musste. Ich neckte sie ein wenig ("Das ist aber ein verdammt großer Schwanz, den du da hast. Kannst du damit überhaupt umgehen?") und brachte sie zum Lachen. Sie sah wirklich heiß aus. Und wusste es. Sie war die Sorte Mädchen, die Männer um den Finger wickelt und versklavt. Unnötig zu sagen, dass ich das ganze Spiel umdrehen musste. Diese Frau musste ich erstmal von ihrem Thron holen. Also ignorierte ich sie und hatte Spaß mit meinen Freunden. Die Möglichkeiten, schlechte Witze über Hörner ("Not only am I a devil. I am a HORNY devil."), Teufelsschwänze, Engelsflügel und Heiligenscheine ("Und er wirft und TRIFFT! Michael Jordan macht die drei Punkte und dreht das Spiel! Die Chicago Bulls gewinnen die Playoffs!") zu machen waren zu zahlreich um sie alle an einem Abend zu bringen. Nach einer Weile erwischte ich Rotkäppchen, wie sie bei Kumpels von mir stand. Ich marschierte also schnurstracks auf sie zu, schob sie zur Seite und behauptete, sie würde auf meinem Platz stehen. Sie stieß mich in die Seite und wir veranstalteten eine kleine Rangelei. Tolles Kino!
Nach ein paar Minuten dann der erste Versuch der Isolation. Von ihr! Erwähnte ich schon, dass die Frau sich nimmt was sie will und ein wahnsinniges Selbstbewusstsein hat? Sie fragte mich, ob ich mir ihr zum rauchen käme.

"Wenn du mir 'ne Kippe gibst, überleg ich's mir."

Sie gab mir eine.

Draußen redeten wir dann eine Weile und lernten uns besser kennen. Ich neckte sie weiter und ihr gefiel das richtig gut. Einer meiner Kumpels hatte auf die Party eine Wasserpistole mitgebracht, die sich hervorragend eignet um Mädels zu necken und für schlechtes Verhalten zu bestrafen. Wer die pawlow'schen Hunde kennt, weiß was ich meine. Drinnen entzog ich ihr wieder meine Aufmerksamkeit und alberte mit meinen Freunden herum. Und wie nicht anders zu erwarten stand sie keine 10 Minuten später wieder bei mir und versuchte meine Aufmerksamkeit zu bekommen. Mädchen sind süß, wenn sie sich um etwas bemühen!

Ich flirtete weiter kräftig rum und machte sie ein wenig eifersüchtig. Dies wurde damit beantwortet, dass sie ihrerseits kräftig mit anderen Typen flirtete. Erwähnte ich schon, dass das Mädel weiß wie das Spiel gespielt wird? Die ganze Sache fängt an, mir Spaß zu machen. Ich beachte sie natürlich nicht und scherze weiter mit den Mädels. Sie nähert sich mir wieder an und befiehlt mir: "Komm mit nach draußen rauchen!" 

Mädel, tut mir leid, aber so lasse ich nicht mit mir reden. Ich lasse sie eiskalt stehen und laufe ohne ein Wort davon. Daraufhin spielt sie erstmal die Beleidigte, bittet mich aber einige Minuten später lieb, doch mit zu kommen. Pawlow, Sie waren genial! Draußen entsteht dann tiefer Rapport und wir reden über unsere Zukunftspläne, Vergangenheit und dies und jenes. Ich bin positiv überrascht von ihren Ansichten und der Art, wie ich mit ihr reden kann. Irgendwann reicht es mir dann aber auch, und ich schnappe mir die Wasserpistole meines Kumpels und spritze sie nass.

"Oho, du wirst ja schon ganz feucht."

Als Antwort darauf beißt sie mir ins Bein. Und ich meine nicht ein leichtes Knabbern, sondern ordentliches beißen. Die Bißspuren hatte ich noch am nächsten Tag! Ich finde das heiß. Wir gehen nach drinnen und ich will aufs Klo. Sie pirscht sich an mich heran und zieht mich aufs Damenklo. Hier geht es dann ordentlich zur Sache. Ich spritze sie voll und sie beißt mich ständig in Arme, Brust und Hals. Unartig, wer hier Falsches denkt! Wir reden von der Wasserpistole um die wir kämpfen. Nach einer Weile sind wir beide ziemlich nass und es wird wirklich rau! Ich drücke sie gegen die Wand und halte sie fest! Das ganze Artet in körperliche Gewalt aus, so oder ähnlich muss sich ein Vergewaltiger fühlen. Ihr gefällt das Ganze. Sie lacht und ich sehe wie sie zunehmend erregt wird. Total verrücktes Mädel. Ich mag das. Ich beiße ihr in die Unterlippe und wir kommen uns näher. 

Dann geht die Tür auf und irgendjemand ist wohl ziemlich perplex, diese Situation auf dem Damenklo zu sehen. Okay, das war's, die Atmosphäre ist dahin und ich verziehe mich aufs Herrenklo, weil ich mittlerweile ziemlich dringend muss. Die ganze Rumspritzerei mit Wasser hat meinen Drang nicht unbedingt gemildert. Später irgendwann landen wir wieder draußen beim Rauchen, diesmal zum letzten Mal, und ich verstärke den Rapport noch etwas. Irgendwann beschließe ich, ihr einen Ausschnitt aus dem Roman zu zeigen, den ich gerade schreibe. Es handelt sich um eine Verführungsszene, die ich natürlich nicht aus zufälligen Gründen dabeihatte. Sie möchte, dass ich ihr den Ausschnitt vorlese. Das Ganze ist natürlich sehr gefühlsbetont geschrieben und zeigt einen Mann mit einem ordentlichen Alphaframe. Sie ist total angetan und meint es würde ihr wahnsinnig gefallen, wie ich vorlese. Sie erzählt mir irgendwas von ihrem Freund, der vor Kurzem mit ihr schlussgemacht hat und wie scheiße sie sich deswegen fühlt. Ich gehe nicht weiter darauf ein, ich bin schließlich nicht ihr Therapeut. Wir sitzen eine ganze Weile auf der Treppe und meine Hand wandert frech immer weiter ihren Oberschenkel hinauf. 

Plötzlich springt sie auf, nimmt meine Hand und rennt die Treppe hinauf nach oben zu den Hotelzimmern. Erwähnte ich schon, dass sie ein verrücktes Huhn ist? Ich mag das. Wir erkunden das ganze dunkle Hotel und verzichten natürlich darauf, Licht zu machen. So ist es viel spannender. Die Zimmer sind unglücklicherweise alle verschlossen. Irgendwann kommen wir im obersten Stockwerk an und wandern einen langen, dunklen Gang entlang. An dessen Ende ist eine normale Tür mit Türklinke und keinem abgeschlossenem Knauf. Ich drücke die Klinke herunter und die Tür geht auf. Durch die ganze Aktion verpasse ich ihr einen emotionalen Höhenflug und ein kleines Abenteuer. Hinter der Tür liegt ein Bad. Wie enttäuschend, es ist keine geheime Folterkammer!

Wir öffnen ein kleines Fenster und schauen hinaus. Ich nutze die Gelegenheit sie von hinten zu umarmen. Wir sind irgendwo im vierten Stockwerk und haben einen guten Blick über die Stadt und den Wald. Wir rätseln, welches Gebäude welches ist und ich erzähle ihr eine kleine Geschichte von Werwölfen, die des Nachts die Wälder durchstreifen. Ja, wir waren beide gut dabei, und so ergab die Geschichte sogar Sinn. Sie drehte sich um, ich hielt sie im Arm und roch an ihr. Armani Code, genau das hatte ich auch drauf! Ich sagte ihr, dass ich ihr Parfüm mag und knabberte an ihrem Ohrläppchen. Ihr Atem ging schneller, das gefiel ihr. Wir begannen uns zu küssen und machten ziemlich miteinander rum. Ich drückte sie rücklings ans Fenstersims. Sie hatte mir ja gezeigt, dass sie es rau mag. Ich drückte sie immer weiter nach hinten, während ich begann ihr Dekolleté zu küssen, sodass sie mit dem halben Oberkörper aus dem Fenster hing, vier Stockwerke über dem Boden.

Irgendwann begann ich, sie auszuziehen. Alles lief wunderbar, nur plötzlich schob sie meine Hände zurück, umarmte mich und lehnte sich nur noch an mich an. Ich hielt sie im Arm und spürte wie sie weinte. Das hatte ich irgendwie schon erwartet. Die Frau durchlief eine emotionale Achterbahnfahrt. Hin- und Hergerissen zwischen Begehren, Schuldgefühlen und Trauer um ihre kürzlich beendete Beziehung, wusste sie einfach nicht mehr wohin mit ihren Emotionen und entlud sie auf diese Art. Ich hielt sie im Arm und ließ sie weinen. Nach allem was ich wusste, sollte ein Verführer das Wohl der Frau im Auge haben. Ich jedenfalls konnte sie nicht ausnutzen, weil ich wusste, dass sie sich danach nur unglaublich schlecht fühlen würde. 

Sie sah mich an und meinte, dass es ihr Leid täte. Ich erwiderte, dass es nichts gibt wofür sie sich entschuldigen müsse und hielt sie weiter im Arm und tröstete sie. So standen wir noch eine ganze Weile da. Dann lösten wir uns voneinander und sie bedankte sich bei mir, dass ich so verständnisvoll sei und wir küssten uns nochmals. Ich brachte sie durch einen dummen Spruch zum Lachen um die Spannung etwas zu lösen und dann nach unten. Mittlerweile war es schon spät und die meisten waren gegangen. Also verabschiedete ich mich von ihr und nahm mir ein Taxi nach Hause. Wir hatten keine Nummern ausgetauscht und ich hatte auch sonst keine Kontaktdaten von ihr. Ich wusste nicht mal ihren richtigen Namen, aber trotzdem hatte ich das Gefühl zu diesem Menschen eine tiefe Bindung aufgebaut zu haben.

Dieses Erlebnis war für mich ein sehr prägendes und ich habe erkannt, wie wichtig es ist, dass ein Verführer seine eigenen Interessen und Ziele kontrollieren muss. Natürlich sollte er seine Ziele verfolgen, aber er sollte dabei immer die Gefühlszustände seiner Mitmenschen in seine Überlegungen mit einbeziehen und sich der Konsequenzen seines Handelns bewusst sein. Er sollte immer so handeln, dass sich nachher niemand schlecht fühlt. Denn das ist mein Verständnis eines guten Verführers: Er macht Menschen glücklich und nicht nur sich selbst.


by xterminans

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