06 Februar, 2008

Kritischer Blick auf indirekte Opener und Routinen


Indirekte Opener und Routinen


Ein indirekter Opener ist ein Mittel, um ein Gespräch zu initiieren.
Wenn Sie sich für einen Menschen interessieren, aber nicht wissen wie Sie mit dieser Person in ein Gespräch kommen können, dann hilft er Ihnen eine Gesprächsgrundlage zu finden.
Da der Opener indirekt ist, täuschen Sie vor, dass Sie zunächst kein sexuelles Interesse haben, sondern dass Sie die Meinung dieser Person zu einem bestimmten Thema brauchen.
Die Menschen sind dabei meist offener, vermuten keine sexuelle Absicht dahinter und man kommt schnell ins Gespräch.
Introvertierte und ängstliche Menschen, die einer Konversation bewusst aus dem Weg gehen, erhalten hiermit die Möglichkeit anhand von einfachen Aufgaben in Kontakt mit anderen Menschen zu gelangen. Sie können z.B. erstmal fremde Menschen nach dem Weg fragen, damit sie langsam kontaktfreudiger werden.
Ist erstmal eine flüssige Unterhaltung entstanden, ist es leicht in andere Gesprächsthemen überzuleiten, seine Persönlichkeit zu präsentieren und eine innere Verbindung zu seinem Gegenüber aufzubauen.
Viele Menschen gehen im Laufe des Gespräches die Themen aus und wissen nicht mehr worüber sie weiterreden können. Hier helfen vorgefertigte Routinen, mit denen man sein Gegenüber beeindrucken kann.

Sie sehen es gibt viele Vorteile von indirekten „Türöffnern“ und Routinen. Ich möchte jedoch jetzt näher auf die Nachteile eingehen.

Das Auswendiglernen von Türöffnern und Routinen mag zwar ganz hilfreich sein und den Weg ebnen zu einer erfolgreichen Gesprächsführung, jedoch verfälscht es meiner Meinung nach Ihre Persönlichkeit.
Ein Mensch mit einer selbstbewussten und interessanten Persönlichkeit hat es nicht nötig, Routinen zu benutzen, um mit anderen Menschen ins Gespräch zu kommen. Er verfügt über so viel Menschenkenntnis und Kommunikationsfähigkeit, dass er keine Probleme hat neue Leute kennen zu lernen.

Wir legen großen Wert darauf, dass Sie Ihre eigene Persönlichkeit entwickeln und somit interessant werden und eine große Anziehungskraft auf andere Menschen ausüben.
Wenn sie sich gelesenes Material einprägen und in einer Unterhaltung einfach nur noch runterspulen, geht Ihnen einiges an Spontanität verloren.
Spontanität ist äußerst wichtig und ist anziehend. Entwickeln Sie Vertrauen in Ihre Fähigkeiten und Ihr Unterbewusstsein wird sie sicher führen.
Ein weiterer Nachteil ist, dass Sie eine falsche Absicht vortäuschen.
Wenn Sie beim Bäcker sechs Schrippen bestellen wollen, dann sagen Sie doch auch was Sie wollen. Sie brauchen keinen Grund um mit einen anderen Menschen zu reden.
Angenommen Sie sehen eine bezaubernde Frau und Sie denken sich „Wow. Die Frau gefällt mir, die ist bestimmt interessant. Ich würde sie gerne kennen lernen“, dann sprechen Sie diese Frau doch einfach an und sagen Sie, was Sie denken:
„Hallo. Sie gefallen mir, ich muss mit Ihnen reden.“
Dadurch wirken Sie spontan und selbstbewusst und die Frau wird einen guten Eindruck von Ihnen haben.
Ungefähr 90 % unserer Kommunikation erfolgt non-verbal, d.h. Körpersprache, Mimik, Gestik und Tonalität machen also weit mehr aus als, das was Sie sagen.
Sobald Sie einen fremden Menschen begegnen, werden Sie unterbewusst von dieser Person gescannt. Ein erster Eindruck festigt sich innerhalb der ersten 30 Sekunden.
Sollten Sie nicht zu Ihren Absichten stehen, etwas vortäuschen oder lügen, so werden Sie von Ihrer Körpersprache verraten und Ihr Gesprächspartner merkt, dass Sie nicht kongruent wirken.
Ihr Gesicht spiegelt diese Unwahrheit wieder und es ist ganz schwer Ihre Mimik unter Kontrolle zu halten.

Kongruenz ist die Übereinstimmung von verbaler und non-verbaler Sprache.
Wenn Sie vorgefertigtes Material benutzen, spiegeln Sie damit nicht Ihre eigene Persönlichkeit wieder. Sie wollen doch, dass sich Ihre Mitmenschen aufgrund Ihrer Persönlichkeit für Sie interessieren oder?
Entwickeln Sie eigene Routinen, die zu Ihnen passen und Sie wirken kongruent.

Merksätze:
1. Seien Sie spontan und sagen Sie, was Sie denken.
2. Stehen Sie zu Ihren Absichten.
3. Achten Sie bewusst auf Ihre Körpersprache, Mimik und Tonalität.
4. Verwenden Sie nur Routinen, die Sie sich selber ausgedacht haben bzw. unterbewusst im Laufe einer Unterhaltung entwickelt haben.





© Valentino 2007

Keine Kommentare: