Unsere heutige Zeit ist schon sehr merkwürdig. Alle scheinen miteinander eine Mission zu teilen: die Suche nach Liebe oder vielmehr die Suche nach „DER Liebe“. Der Mythos des einen, des für uns bestimmten Partner, der irgendwo da draußen herumläuft und den es nur zu finden gilt. Dieser Mythos ist in unserer Gesellschaft natürlich unheimlich praktisch. Er unterstützt eine riesige Industrie. Ich war schockiert, als ich den Jahresbericht der Gewinne vom letzten Jahr aller Singleseiten las. 15 Millionen Euro Gewinn! Da lohnt es sich doch, diese Lüge immer wieder durch Plakatwerbung, Werbung im Fernsehen oder durch andere Promotions-Maßnahmen möglichst vielen Leuten ins Bewusstsein zurück zu rufen. Wer allein ist, macht irgendetwas falsch. Der Zustand des Alleinseins – also ohne Partner(in) – ist per se schon schlecht und kann nur ein vorübergehender sein: nämlich genau bis zum nächsten Partner. Wer keinen Partner hat oder über einen längeren Zeitraum Single ist, mit dem stimmt etwas nicht. Entweder will ihn keiner haben oder er ist einer dieser unverbesserlichen Männer, die sich einfach nicht binden wollen. Von Frauen gar nicht erst zu sprechen. Entweder sie ist psychisch gestört oder halt ein unverbesserliches Flittchen.
Doch lasst mich noch mal auf das Thema Liebe zurückkommen. Wir glauben also, uns fehle etwas, etwas fehlt uns zum Glücklichsein. Wir folgen alle der Überzeugung, dass dieses Etwas der zu uns passende Partner ist. Wenn wir ihn haben, dann sind wir glücklich und das funktioniert auch die ersten Monate erstmal: in der so genannten „Phase der Verliebtheit“. Doch danach ist meist Schluss mit dem Hochgefühl. Nicht weil der Mensch sich geändert hat oder die Hormone der Verliebtheit aufhören zu wirken, sondern weil wir plötzlich beginnen, den anderen für unser Glück verantwortlich zu machen. Die Verliebtheit hat uns geholfen, die Realität zu sehen, nämlich dass dieser Mensch genauso in Ordnung ist … wie er ist. Wir selber brauchen unglaublich wenig, wenn wir verliebt sind. Ein Blick unserer Geliebten reicht, ein nettes Wort usw. Hört dieses Gefühl aber auf, dann beginnt das Drama. Wir erwarten, dass dieser Mensch unsere innere Leere füllt, uns all die Dinge gibt, die wir selbst nicht im Stande sind, uns zu geben. Sie soll uns anerkennen, lieben, für uns da sein, und Komplimente machen, an uns denken, kleine Geschenke machen, uns sexuell befriedigen, unsere Kinder mögen und so weiter.
Hört sich für mich nach einem ziemlich anstrengenden Job an und nicht nach Liebe. Natürlich scheitert diese Beziehung früher oder später, weil kein Mensch diesem Anforderungsprofil gerecht werden kann. Als zusätzliche Schwierigkeit kommt hinzu, dass unser Partner ja auch ein vielleicht vollkommen anderes Anforderungsprofil hat.
So ist ein Zusammenleben meist nur unter größten Anstrengungen möglich. Ein Eheversprechen hilft, da man das nicht so schnell auflösen möchte. Wie viel Glück und Liebe aber in solchen Beziehungen gelebt werden, möchte ich mal dahingestellt lassen.
Uns wäre allen sehr geholfen, wenn wir langsam in der Realität ankommen würden und Liebesfilme aus Hollywood als das annehmen würden, was sie sind. Eine nette Fiktion, die unserer Unterhaltung dient und uns nicht ein Lebensmodell vorstellen möchte. Mit gutem Grund enden diese Filme fast alle dort, wo sich die beiden Liebenden gerade gefunden haben. Ich glaube keiner hat Lust, in Pretty Woman 2 zu sehen, wie sich Richard Gere und Julia Roberts auf dem Sofa mit einer Tüte Chips in der Hand langweilen.
Was aber ist die Lösung dieses Dilemmas, was schlage ich euch vor?
Die wichtigste Beziehung, die ihr in eurem Leben habt, ist die Beziehung zu euch selber. Wie sieht diese Beziehung aus? In den meisten Fällen - und damit meine ich bei 90% unserer Bevölkerung - ist diese Beziehung ein Desaster. Viele Menschen halten es nicht fünf Minuten mit sich alleine aus. Sie lieben weder sich noch ihren Körper, sie können nicht anerkennen, was an ihnen schön oder gut ist. Und genau deswegen suchen Sie jemanden, der es für sie tut. Ich lebe in der festen Überzeugung, dass eure Beziehungen nur so reich und so wundervoll sein können, wie die Beziehung zu euch selber. Umso weniger ich von dem anderen brauche oder von ihm haben will, umso freier gehe ich in die Beziehung oder begebe mich gar nicht erst in eine, weil es keinen Grund für mich gibt, außer dem, mein Glück mit jemanden zu teilen. Aus meiner Erfahrung heraus gibt es aber wenige Menschen, mit denen das möglich ist. Viele würden eher etwas von meinem Glück abziehen als etwas hinzuzufügen. Sollte dies jetzt ein Plädoyer für das Alleinsein sein? Nein! Ganz bestimmt nicht. Es ist ein Plädoyer für die Eigenliebe, für die Verantwortlichkeit für sein eigenes Glück, für das endlich damit aufhören andere Leute für unser Glück oder Unglück verantwortlich zu machen. Nicht die Männer da draußen sind alle böse oder die Frauen alle bescheuert. Es sind die Menschen, die du aufgrund deiner mangelnden Eigenliebe in dein Leben ziehst, um dich immer wieder darauf hinzuweisen, was in deinem Leben und in deinem Umgang mit dir selber noch verbesserungswürdig ist.
Ein kurzes Beispiel. Ich lese in den Onlineprofilen vieler Frauen oft, dass sie nicht mehr "verarscht" oder belogen werden wollen. Man könnte jetzt hingehen und sagen „diese bösen Männer“. Die Frage, die ich mir stelle, ist: wo verarschen sich diese Frau selber? Wo belügt sie sich? Aus meiner eigenen Erfahrung heraus und vielen Gesprächen mit Frauen weiß ich, dass ihnen schon relativ früh eigentlich klar sein sollte, dass dieser Mann nicht gut für sie ist. Freundinnen haben es ihr meistens schon gesagt und sie spürte es auch irgendwo. Aber sie ignoriert ihr Gefühl, weil die Sehnsucht nach Liebe und Partnerschaft so groß ist, dass wir dafür fast jeden Preis zahlen würden. Sie belügt sich also in erster Linie selber. Es gibt da draußen viele fantastische Männer und Frauen. Du bist der- oder diejenige, der/die sich den eigenen Partner auswählt und niemand anderes. Übernimm Verantwortung für deine Wahl. Und ändere sie, wenn sie dir nicht gefällt. Entdecke die Liebe zu dir selber und teile sie dann mit der ganzen Welt.
von The Joker
http://forum.progressive-seduction.com
4 Kommentare:
Whow!! Niice...hab gerade rumgegooglet und bin auf diesen post gekommen. wirklich gut
Nachdem sich mein angeblicher Seelenpartner nach 4 Monaten langsam zurückzog und sich nicht mehr meldete bzw. mich anl. zweier vereinbarter Telefonate "versetzte", beendete ich die Beziehung und litt vor mich hin.Seine Begründung, die ich als Ausrede empfand: "Ich halte mich nicht mehr für beziehungsfähig." Da googelte ich nach dem Stichwort "Beziehungsangst" und bin hier gelandet. Das, was ich im Grunde ahnte, habe ich hier bestätigt gefunden....Es geht jetzt darum, mich um mich selbst zu kümmern und "Seins" bei ihm zu lassen und konstruktiv an meiner "Bedürftigkeit" zu arbeiten. Eine Frage, die bei mir immer noch offen ist: Warum hatte er nicht den Mut, die Sache zu beenden...Aber ja, es geht ja darum, Verantwortung für sich selbst zu übernehmen. Ich bin froh, dass ich durch meinen klaren Rückzug, den ich ausgesprochen (bzw. "ausgeschrieben" habe, einen ersten Schritt dahin gemacht habe.
Thanks!
Amen! =P
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